SAVOIR FAIRE #03/2017

32 HERAUSGEFISCHT GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE Der Kieferchirurg aus Mexiko spricht zwar fliessend Deutsch und lebt seit vielen Jahren in der Schweiz. In seinem Beruf arbeiten kann er aber trotzdem nicht, solange sein Diplom in der Schweiz nicht anerkannt wird. Gut aus- gebildete Migrantinnen und Migranten aus Ländern ausserhalb der EU kennen das Problem: Sie sind häufig erwerbslos oder gehen einer Arbeit nach, die nichts mit ihrem erlernten Beruf zu tun hat. Das HEKS-Hilfswerk schafft Chancen- gleichheit, indem es gut ausgebildete Fachkräfte dabei unterstützt, Diplome anerkennen zu lassen oder Nachhol- bildungen zu absolvieren. Die Raiffeisen Jubiläumsstiftung unterstützt das Pro- jekt. heks.ch , raiffeisenstiftung.ch HERR UND FRAU SCHWEIZER ZAHLEN UNPÜNKTLICH Die Zahlungsmoral hierzulande sinkt, Kunden zahlen ihre Rechnung später oder gar nicht. Der European Payment Report 2017 des Inkassodienstleisters Intrum Justitia zeigt auch die gravierenden Kon- sequenzen auf: Umsatzeinbussen und blockiertes Wachstum. Fast jedes zehnte KMU könnte laut Studie mehr Arbeitsplätze schaffen, wenn die Rechnungen pünkt- lich bezahlt würden. Gründe für den Zahlungsverzug sehen die Unternehmen grössten- teils in finanziellen Schwierigkeiten. Auch administrative Herausforderungen haben als Risikofaktor zugelegt und nach wie vor wird absichtliche Verzögerung als einer der Hauptgründe angegeben. Intrum gibt Tipps, um den Zahlungsverzug zu mindern: 1. Implementieren Sie eine ausgewogene und solide Kreditpolitik. 2. Bewerten und verfolgen Sie das im Kreditmanagementprozess eingesetzte Kapital. 3. Stellen Sie sicher, dass Sie die Kunden, mit denen Sie Geschäfte tätigen, auch kennen. 4. Legen Sie Ihre Geschäftsbedingungen in den Verträgen genau fest. 5. Führen Sie ein zügiges Mahnverfahren ein und berechnen Sie Verzugszinsen. 6. Gewichten Sie Ihre Kundenstruktur nach Risiko- und Wachstumspotenzial. 7. Handeln Sie sofort, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. intrum.ch KMU PACKEN DIGITALE PROJEKTE AN SCHWEIZER KMU SIND IHRER BANK TREU Die Digitalisierung ist in aller Munde. KMU verspüren aber eine grosse Un- sicherheit, worauf sie sich beim Thema fokussieren sollen. Die FHS St.Gallen hat Schweizer Unternehmen gefragt, wo sie die grossen Chancen sehen. Die Antwort: Technologie kann die Effi- zienz steigern und neue Erlösmodelle und Vertriebskanäle eröffnen. Digita- lisierungsprojekte scheitern meist nicht wegen der Technik, sondern aus Man- gel an Geld und Fachwissen. Die Kon- junkturforschungsstelle (KOF) berichtet zudem, dass KMU kräftig in Enterprise- Resource-Planning und E-Beschaffung, Customer-Relationship-Management, Social Media und Telearbeit investieren. fhsg.ch/kmu-spiegel , kof.ethz.ch KMU erhalten hierzulande relativ ein- fach Kredite für Investitionen. So das Ergebnis einer neuen Studie, die das SECO beim IFZ der Hochschule Luzern in Auftrag gegeben hat. Befragt wurden 1922 Unternehmen. Laut Studie finan- zieren sich nach wie vor 62 Prozent der Schweizer KMU über Eigenkapital, insbesondere Mikrounternehmen und Westschweizer Betriebe setzen auf Eigenfinanzierung. 38 Prozent der KMU beanspruchen Fremdkapital, meist Hypotheken, Kontokorrentkredite, Darlehen oder Leasing. Die Unterneh- men holen nur wenige Offerten ein     und verlassen sich laut Studie auf das eingespielte Verhältnis mit ihrer Haus- bank. raiff.ch/kreditmarkt

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